Die nachfolgenden Informationen ersetzen keinesfalls eine ärztliche Diagnose und Beratung.

Schlaganfall

Schlaganfall, was ist das?

Unter einem Schlaganfall, auch bekannt als Hirnschlag oder Apoplexie, versteht man eine Durchblutungsstörung des Gehirns. Dieser Mangel an Blut im Gehirn und die damit einhergehende Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff führt zu einer Schädigung des Gehirngewebes. Je nachdem, welche Gehirnregion betroffen ist, kann eine Vielzahl von Symptomen auftreten, da das Gehirn zentral sämtliche Körperfunktionen steuert. Eine kontinuierliche und ausreichende Durchblutung ist deshalb von großer Bedeutung.

Da sich im Laufe des Alters immer mehr Stoffe in den Arterien ablagern, liegt der Altersgipfel bei 50+ Jahren. Mit ca. 6 Prozent ist der Schlaganfall eine der häufigsten Todesursachen weltweit1.

 

Ursache eines Schlaganfalls?

Generell wird zwischen zwei Haupttypen unterschieden:

  • Ischämischer Schlaganfall
  • Hämorrhagischer Schlaganfall

Schlaganfall Haupttypen

In den meisten Fällen, mit ca. 80 %, liegt dem Schlaganfall eine Ischämie (Mangelversorgung) aufgrund von Arteriosklerose (Verengung der Arterien) zugrunde. Diese kann sich beispielsweise im Bereich der Halsschlagadern oder der Gehirnarterien befinden. Das Gehirn wird somit nicht mehr ausreichend durchblutet. In diesem Fall spricht man von einem „Ischämischen Schlaganfall“.

Risikofaktoren für eine solche Verengung der Arterien sind:

  • Hypertonie (Bluthochdruck)
  • Bewegungsmangel
  • Falsche Ernährung → Hyperlipidämie (Erhöhte Blutfette, vor allem das sogenannte ,,schlechte‘‘ Cholesterin LDL und VLDL)
  • Nikotin (Rauchen) → Schadstoffe bleiben in den Arterien zurück
  • Diabetes mellitus → Glucose verengt Arterien
  • Chronischer Stress → dauerhaft erhöhter Cholesterinwert/BZ-Wert und Hypertonie
  • Herzrhythmusstörungen (z Bsp. Vorhofflimmern) → begünstigt Thrombenbildung
  • Herzinnenhautentzündung (Endokarditis lenta)
  • Herzklappenfehler → begünstigt Thrombenbildung

In selteneren Fällen (20 %)2 ist eine Blutung/Verletzung (z. B Riss) einer Arterie im Bereich des Gehirnes für einen Schlaganfall verantwortlich. Durch die Blutung wird der Druck im Gehirn erhöht und Gehirnstrukturen werden geschädigt. Des Weiteren werden die Hirnareale, welche im Versorgungsgebiet nach der Läsion liegen, unzureichend versorgt. In diesem Fall spricht man von einem „Hämorrhagischen Schlaganfall“.

Symptome eines Schlaganfalls?

Typische Symptome eines Schlaganfalls sind plötzliches Auftreten von:

  • Sehstörungen (Gesichtsfeldausfälle)
  • Sprachstörungen
  • Schwindel bis hin zur Bewusstlosigkeit
  • Halbseitige Lähmungen (Hemiplegie oder Hemiparese)
    → z. B. Facialisparese, Mundwinkel hängt runter usw.)
  • Starke Kopfschmerzen

Wichtiger Hinweis: Ein Schlaganfall kann auch ohne Schmerzen auftreten!

Je nachdem wo sich der Schlaganfall im Gehirn entwickelt, können jedoch unterschiedlichste Symptome auftreten. Wenn jemand Anzeichen eines Schlaganfalls zeigt, ist es wichtig, sofort den Notarzt zu rufen, da eine schnelle Behandlung die Auswirkungen des Schlaganfalls reduzieren und Leben retten kann.

Stadien eines Schlaganfalls?

  • TIA (Transitorische ischämische Attacke): kurze, meist nur Minuten bis wenige Stunden andauernde Durchblutungsstörung im Gehirn. Symptome einer TIA bilden sich immer vollständig und meistens innerhalb von Minuten bis einer Stunde zurück. Umgangssprachlich auch gerne als ,,Schlägle‘‘ bezeichnet.
  • PRIND (Prolongiertes ischämisches neurologisches Defizit): Längere, meist mehrere Tage andauernde Durchblutungsstörung. Symptome bilden sich langsamer und können bis zu mehreren Tagen bestehen bleiben. Auch beim PRIND sind die Symptome noch reversibel.
  • Manifester Schlaganfall
    Erkennt man die Symptome eines TIA und PRIND in diesen Stadien richtig und handelt rechtzeitig, dann lässt sich das Stadium des echten Schlaganfalls (manifest), welcher mit irreversiblen Schädigungen einhergeht, oft verhindern.

Diagnose eines Schlaganfalls?

Je länger die Durchblutungsstörung bestehen bleibt, desto schlimmer können die Folgeschäden sein.

Sollte der Verdacht auf einen Schlaganfall bestehen, kann der sogenannte FAST-Test durchgeführt werden:

Face

Ein beidseitiges Lächeln ist nicht mehr möglich. Evtl. hängt ein Mundwinkel herunter.

Arms

Ein beidseitiges und synchrones Ausstrecken der Arme nach vorne sowie das Drehen der Handflächen nach oben ist nicht mehr oder nur teilweise möglich.

Speech

Das Wiederholen einfacher Sätze ist für den Betroffenen nicht mehr oder nur teilweise möglich.

Time

Jede Sekunde zählt. Bei einem Verdacht sollte sofort der Notarzt gerufen werden.

Um eine sichere Diagnose zu erhalten, gibt es in Kliniken spezielle Teams, die sogenannte „Stroke Unit“, welche sich auf die schnelle Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Schlaganfall oder Verdacht auf einen Schlaganfall spezialisiert haben. Dort kommen unter anderem bildgebende Verfahren zum Einsatz, wie z. Bsp. CT oder MRT des Kopfes. Damit lassen sich die Ursache und die Lokalisation bestimmen.

Um Ausfallerscheinungen zu erkennen, können zusätzlich neurologische Tests durchgeführt werden.

Es ist wichtig, herauszufinden, was den Schlaganfall verursacht hat. Nur so können die richtige Therapie und eine zukünftige Prävention stattfinden.

Behandlung eines Schlaganfalls?

Da ein Schlaganfall immer ein Notfall ist, bedarf er sofortiger Behandlung. In jeder Minute, in der das Gehirn nicht mit Sauerstoff versorgt wird, können Gehirnzellen absterben.

Die Akuttherapie bei einem ischämischen Schlaganfall (Verengung der Arterien) besteht darin, das entstandene Blutgerinnsel (Thrombus), welches die Hirngefäße verengt, aufzulösen. Dies wird oftmals durch eine Lysetherapie bewirkt. Dabei wird durch ein bestimmtes zugeführtes Enzym das Gerüst des Gerinnsels gezielt abgebaut und zersetzt. Auch durch eine Thrombektomie kann der Thrombus entfernt werden. Dabei entfernt der Arzt mit einem speziellen Katheter das entstandene Gerinnsel. Nach der Akuttherapie ist es wichtig, das Risiko eines erneuten Schlaganfalles zu senken. Dies wird durch Vermeiden des auslösenden Faktors erzielt. Eine genaue Ursachenanalyse ist deshalb umso wichtiger. Die Einnahme der vom Arzt verordneten Medikamente, wie z.B. Antikoagulanzien, kann helfen, einen ischämischen Schlaganfall vorzubeugen, da diese die Blutgerinnung (Thrombenbildung) einschränken.

Die Akuttherapie bei einem hämorrhagischen Schlaganfall (Blutung durch z.B. Riss der Arterie) besteht darin, die innere Blutung zu stoppen und den dadurch entstandenen Hirndruck zu senken. Je nach Schweregrad der Blutung im Gehirn wird auf der Stroke Unit entschieden, welche Maßnahme im Akutfall am besten geeignet ist. Auch bei einem ischämischen Schlaganfall ist es wichtig, nach der Behandlung das Risiko eines erneuten Auftretens zu minimieren. Der Patient sollte unter anderem auf seinen Blutdruck achten, da ein zu hoher Blutdruck auf Dauer die Gefäße schädigen kann. Ebenfalls sollte man Aktivitäten unterlassen, welche mit einem erhöhten Hirndruck verbunden sind, z.B. Pressen oder Kraftsport.

Um evtl. verlorene Fähigkeiten, sogenannte Apraxien (z.B. Laufen, Sprechen) wieder herzustellen, wird nach der Therapie oftmals eine Physiotherapie, Logopädie oder Ergotherapie verordnet. Damit soll den Betroffenen eine schnellere Wiedereingliederung in den Alltag ermöglicht werden.

Wie kann man einem Schlaganfall vorbeugen?

Um das Risiko eines Schlaganfalls zu senken, sollten die z.B. oben genannten begünstigenden Risikofaktoren vermieden werden. Laut einer veröffentlichten Studie im Lancet3 2010 gelten vor allem Rauchen und zu hoher Blutdruck als Hauptauslöser.

Generell ist eine gesunde Ernährung sowie regelmäßige Bewegung empfehlenswert, um das Schlaganfallrisiko zu senken.

Als vorbeugende Maßnahme, z B. bei familiärer Vorbelastung oder beim Vorliegen mehrerer Risikofaktoren kann der Arzt mittels Ultraschall evtl. schon verengte Arterien (z.B. Halsschlagader) erkennen und somit frühzeitig der Entstehung eines Schlaganfalls entgegenwirken.

Therapiemöglichkeiten durch orthopädische Hilfsmittel bei neurologischen Schädigungen infolge eines Schlaganfalls

Nach einem Schlaganfall können halbseitige Lähmungen (Hemiparesen oder Hemiplegien) auftreten. Dabei können sowohl die obere als auch die untere Extremität gelähmt sein.

Bei einer Lähmung der Schulter kann der Betroffene durch den Ausfall der Muskulatur der Gewichtskraft des Armes nicht mehr entgegenwirken. Der Arm wird durch sein Eigengewicht unkontrolliert nach unten gezogen. Dies führt zu einem teilweisen Austritt des Oberarmkopfes aus der Gelenkpfanne im Schultergelenk (Subluxation). Muskeln, Sehnen, Bänder und Nerven werden krankhaft gedehnt. Oftmals resultieren daraus starke Schmerzen.

Schulteraufbau

Des Weiteren erfährt der Arm durch die Lähmung eine unkontrollierte Pendelbewegung, welche zu ungewollten Verletzungen führen kann. Oftmals lässt sich eine pathologische Innenrotationsbewegung des Oberarmes/Handgelenkes und eine unnatürliche Körperhaltung erkennen.

Haltungsschaden

Eine vom behandelnden Arzt verordnete ,,Schultergelenksorthese mit definierbarer Bewegungsbegrenzung‘‘ wie die BORT OmoControl Schulterorthese kann diesen Symptomen entgegenwirken. Weitere Informationen zur Wirkungsweise der BORT OmoControl sind in den zugehörigen BORT FAQs und der Infoseite zur OmoControl erläutert.

BORT OmoControl

- Schultergelenkorthese zur physiologischen Führung und Stabilisierung des Schultergelenks
- Korrektur der Innenrotation und Rückführung des Humeruskopfes
- Entlastung der Kapsel, Sehnen, Muskeln und Nerven
- Ermöglicht freie Pendelbewegung des Armes

FARBE: grau

DAS MED-PLUS
- Komfortable Materialien für maximalen Tragekomfort
- Konstruktion erlaubt ein einhändiges Anlegen
- Einfache Handhabung durch innovatives BOA® Fit System
REF120 700

Bei einer Lähmung im Bereich des Unterarmes und der Hand kann es vorkommen, dass die Extensionsfähigkeit im Handgelenk nicht mehr gegeben ist. In diesem Fall können Handgelenk und Finger nicht mehr gestreckt werden. Daraus kann eine Fehlstellung im betroffenen Bereich resultieren.

Um dieser Symptomatik entgegenzuwirken, gibt es spezielle Orthesen, wie z.B. die BORT Parese-Schiene. Diese ermöglicht eine schonende Korrektur der Fehlstellung durch anatomisch korrekte Lagerung von Handgelenk und Finger auf der Orthese.

BORT Pareseschiene

- Volare Lagerungsschiene zur Ruhigstellung des Handgelenks mit Finger- und Daumenfixierung
- Thermoplastisches Material
- Innenseite vollflächig mit Textil beflockt
- Abwaschbar

FARBE: beige

DAS MED-PLUS
- Einfache, individuelle Anpassung mittels Heißluftfön bei 60 °C
- Vom Patienten selbst leicht anzulegen 
REF103 700

Bei einer Lähmung im Bereich der unteren Extremität kann z.B. eine Lähmung des N. Peroneus vorliegen. Dieser Nerv ist dafür verantwortlich, dass der Fuß bzw. die Fußspitze angehoben werden kann. Ist dies nicht mehr oder nur noch zum Teil möglich, spricht man von einer Fußheberschwäche bzw. Peroneusparese. In der Praxis bedeutet das, dass die betroffene Person bei der Bewegung mit dem Fuß entstandenen Spitzfuß am Boden hängen bleiben kann. Daraus resultiert ein erhöhtes Sturzrisiko.

Mit speziellen Orthesen wie z.B. der BORT Fußheberorthese oder der BORT Peroneusschiene, kann der Spitzfuß während der Schrittabwicklung in eine physiologienahe Position gehalten werden. Das Gangbild wird dadurch sicherer und das Sturzrisiko kann gesenkt werden.

BORT Fußheberorthese

- Dynamische textile Fußheberorthese
- 8er-Zügelung
- Unelastischer, lateraler Zügel
- Unterstützung der Fußhebung im oberen Sprunggelenk
- Stabilisierung des unteren Sprunggelenks
- Pronierende Wirkung

FARBE: schwarz

DAS MED-PLUS
- Einfache Anlage durch Zügelkennzeichnung
- Einhändig anlegbar
- Zwei Bandagenlängen im Vorfuß für optimale Hebelwirkung
REF054 300

BORT Peroneus-Schiene langsohlig

- Fußheberorthese aus Polypropylen zur Anhebung des Fußes während der Schwungphase
- Langsohlige Ausführung

FARBE: weiß

DAS MED-PLUS
- Thermoplastische Nachbearbeitung
- Verwendung in geschlossenen Schuhen möglich
- Klettverschluss zur individuellen Anpassung unterschiedlicher Wadenumfänge
- Geringes Gewicht
- Leicht zu reinigen
REF470 630

Mit welchem medizinischen Hilfsmittel im jeweiligen Indikationsfall zu versorgen ist, hängt von mehreren Faktoren ab (z. B. Kraftgrad 0-4) und wird somit durch den behandelnden Arzt bzw. Therapeuten entschieden.