Die nachfolgenden Informationen ersetzen keinesfalls eine ärztliche Diagnose und Beratung.

Piriformis-Syndrom

Piriformis-Syndrom: Was ist das?

Der Ischias-Nerv ist unser längster und dickster Nerv im menschlichen Körper. Dieser verläuft beidseitig von der Lendenwirbelsäule hinter dem Hüftgelenk über das Gesäß und den Oberschenkel, und weiter als geteilter Nerv bis in den Fuß.

Anteile dieses Nervs können z. B. durch eine Verspannung oder Verhärtung des sog. Birnenmuskels (Pirus = lat. Birne → Muskulus Piriformis) komprimiert werden (Piriformis-Syndrom).

Der M. piriformis verläuft tief in der Gesäßmuskulatur, unmittelbar in der Nähe des Ischiasnervs (Nervus ischiadicus).

Auffällig ist, dass hauptsächlich Frauen zwischen dem 40. und dem 60. Lebensjahr betroffen sind.

Ursachen eines Piriformis-Syndroms

Wie bereits erwähnt ist in den meisten Fällen eine Verspannung/Verhärtung des M. piriformis ursächlich.

Diese Verspannung kann beispielsweise durch einseitige Belastung bei Hüft-/Bein-Fehlstellungen wie z. B. bei einem Beckenschiefstand ausgelöst werden. Diese Fehlstellungen, können unter anderem zu einer Blockade des ISG (Iliosakralgelenks) führen, aus welcher wiederum eine muskuläre Verspannung resultieren kann.

Häufiges und langes Sitzen oder Treppensteigen sind weitere Ursachen für das Entstehen eines Piriformis-Syndroms. Diese kontinuierlichen Belastungen können zur Anspannung der Muskulatur und letztendlich zum Beschwerde-Bild führen.

Zu hohe Muskelaktivität und unzureichendes Dehnen vor und nach der sportlichen Aktivität können ebenfalls ein Piriformis-Syndrom auslösen.

In seltenen Fällen kann auch eine direkte Verletzung (Traumata) des Birnenmuskels ursächlich sein.

Symptome eines Piriformis-Syndroms

Da Nerven im Allgemeinen keinen Druck ertragen, tritt vermehrt der Schmerz als Symptom auf, der häufig im Bereich des Gesäßes einseitig lokalisiert ist.

Durch die Kompression des Ischiasnervs, kann es zu Symptomen eines Bandscheibenvorfalles kommen, d.h.

  • ausstrahlender Schmerz in andere Bereiche des Beines und Beckens
  • Taubheitsgefühl im weiteren Verlauf des Ischiasnervs,
  • Missempfinden (Kribbeln)

Diagnose eines Piriformis-Syndroms

Der erfahrene Arzt wird mittels Differenzialdiagnose (z. B. durch bildgebende Verfahren wie CT oder MRT) das Piriformis-Syndrom von einem Bandscheibenvorfall abgrenzen. Dies ist notwendig, da sich die Symptome beider Erkrankungen ähneln können.

Bei der körperlichen Untersuchung achtet der Untersucher auf evtl. schmerzhafte Bewegungen in der Hüfte. Mittels verschiedener funktioneller Tests (wie z. B. der FAIR-Test) kann der Untersucher den Piriformis-Muskel durch Bewegung in der Hüfte gezielt aktivieren.

Des Weiteren kann der Untersucher den typischen „Triggerpunkt (Verhärtungen im Gewebe)“ palpieren. Treten dabei Schmerzen im Gesäßbereich auf, kann dies als Anzeichen für ein Piriformis-Syndrom gewertet werden.

Therapie eines Piriformis-Syndroms

Wichtig ist es, eine weitere Reizung des Nerves zu verhindern und die Verspannung/Verhärtung des Piriformis-Muskels zu lockern. Dies kann z. B. durch gezielte Physiotherapie oder Dehnübungen erfolgen.

Eine begleitende Stoßwellentherapie kann dabei helfen, eine muskuläre Verspannung zu lockern.

Um Schmerzreduktion zu erzielen, kann der behandelnde Arzt eine medikamentöse Injektion in den Piriformis-Muskel vornehmen.

Aktivitäten, welche die Symptome hervorrufen, unter anderem langes Sitzen oder Treppensteigen, sollten in der Akutphase vermieden werden.

Bestimmte Schlafpositionen (z. B. angewinkeltes Knie), können ebenfalls zu einer Verspannung des M. piriformis führen. Allgemein sorgt eine wechselnde Schlafposition für eine verbesserte Durchblutung der Muskulatur.

In vielen Fällen verschwinden die Symptome damit ganz von alleine.

Falls keine Linderung der Symptomatik eintritt, kann in seltenen Fällen eine operative Therapie in Betracht gezogen werden. Dabei liegt das Augenmerk auf der Befreiung des Ischiasnervs aus seiner Kompression.

Wie kann man einem Piriformis-Syndrom vorbeugen?

Die Vorbeugung erfolgt durch Vermeiden der auslösenden Risikofaktoren:

  • Einseitige Belastung der Beckenmuskulatur
  • Fehlstellungen der Beinachse und der Wirbelsäule
  • Zu langes Sitzen
  • Ungünstige Schlafposition

Des Weiteren ist es wichtig, vor und nach der sportlichen Betätigung seine Muskulatur ausreichend zu dehnen.

Wie kann die BORT CoxaPro Hüftorthese die Beschwerden bei einem Piriformis-Syndrom lindern?

Das Bandagenmaterial der BORT CoxaPro Hüftorthese besteht aus elastischem, komprimierendem Material, welches durch Kompressionswirkung die Durchblutung anregt und zur Schmerzlinderung beitragen kann.

Die optional erhältliche Piriformis-Pelotte (Art. Nr. 991 126) sorgt für eine gezielte Trigger-Punkt-Massage (gezielte Aktivierung/Stimulierung) des angespannten M. piriformis. Dadurch kann dessen Verspannung gelockert werden. Der Druck auf den Ischiasnerv wird reduziert und trägt somit zur Linderung der Symptomatik bei. Der Aufbau und die Funktionsweise dieser Pelotte wurden auf Basis der manuellen Triggerpunkt-Therapie, welche oftmals in der Physiotherapie zum Einsatz kommt, entwickelt. Dabei werden durch gezielten Druck in Kombination mit kreisenden Bewegungen muskuläre Verspannungen gelockert.

Zu beachten ist, dass die Piriformis-Pelotte, wie in der Gebrauchsanweisung beschrieben, richtig positioniert wird.

Über eine seitliche Gelenkschiene mit Flexions- und Extensionskontrolle sowie einer zusätzlichen Beckeneinfassung kann das Hüftgelenk in der Bewegung stabilisiert und gesichert werden.

BORT CoxaPro Hüftorthese

- Hüftgelenksorthese zur Funktionssicherung und/oder Mobilisierung des Hüftgelenks
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- Werkzeugfreie Einstellung von Extension/Flexion: 0°, 15°, 30°, 45°, 60°,75°, 90°
- Trochanter-Pelotte zur intermittierenden Massage
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ZUBEHÖR:
REF 991 126 BORT Piriformis-Pelotte
- Zur Triggerpunktmassage des Piriformis-Muskels
REF201 400

1 Donnelly, J. M. (2018). Travell, Simons & Simons’ Myofascial Pain and Dysfunction: The Trigger Point Manual (3. Aufl.). Lippincott Williams&Wilki.